Wild Rift und E-Sport?

Riot stellt mit League of Legends den erfolgreichsten eSport Titel der letzten Jahre. Mit Wild Rift gibt es seit Kurzem auch eine Version für mobile Endgeräte. League of Legends Veteran und Caster Andreas Brandl aka Elijah hat für uns das Game und die Potentiale von Wild Rift im E-Sport genauer unter die Lupe genommen.

Mit „Wild Rift“ hat League of Legends den Schritt auf die Smartphones der Gamer geschafft. Der Versuch die Essenz von League of Legends auf eine völlig andere Plattform zu übertragen, ohne dabei im Gameplay einzubüßen, ist weitgehend geglückt. Dennoch gibt es entscheidende Unterschiede, die wir uns im Detail ansehen und auch was diese Unterschiede für die frühe Entwicklung der eSports-Szene von Wild Rift bedeuten könnten.

Tempo

Riot versucht für die neue Plattform einiges an Komplexität rauszunehmen und dafür das Tempo zu erhöhen, um so schnellere und deutlich kürzere Partien zu ermöglichen. So werden nicht nur einige Strukturen, wie Inhibitoren oder Nexus Türme entfernt, sondern auch die Map gesamt etwas verkleinert. Die kürzeren Distanzen machen so etwa die Jungleposition noch gefährlicher. Gerade für den kompetitiven Bereich wird das zu noch mehr Action und vielen koordinierten Rotationen im frühen Spielverlauf führen, was spannende Begegnungen ab der ersten Minute verspricht. Spiele können so durch mechanische Outplays und abgestimmte Teammanöver rapide snowballen und so früh entschieden werden.

Starspieler

Während viele Rotationen und aggressives Teamplay gefragt sind, erwarte ich dennoch, dass Solo-Carry-Performances, wie man sie aus früheren League of Legends Seasons kannte, wieder vermehrt möglich werden. Durch die deutlich kürzere Dauer und die generell beschleunigte Gold-Generierung können einzelne Spieler bei einem optimalen Spielverlauf schnell ihre Inventare mit ihren Core-Items füllen und so Games fast im Alleingang entscheiden. Teamplay wird zwar in Wild Rift durchaus eine entscheidende Rolle einnehmen, aber individuelle Spieler erhalten wieder deutlich mehr Gesamteinfluss auf das Spiel – zumindest verglichen damit, wie es etwa bei League of Legends in den letzten Jahren der Fall war. Gelingt es etwa die eigene Lane zu dominieren, erlaubt die verkleinerte Karte mehr Spieleinfluss für die restliche Map.

Outplays

Um diesen Schneeball-Effekt individuell oder eben als Team einzuleiten, müssen jedoch die neuen Mechanics sitzen. Dafür wurde durch Adaptionen von diversen Fähigkeiten für bessere Kompatibilität und die speziell für die mobilen Geräte entwickelte Steuerung eine optimale Basis geschaffen. Gerade erfahrene League of Legends Spieler könndn schon nach kurzer Trainingszeit komplexere Mechaniken meistern. Wodurch man auf höchstem Niveau von Anfang an mit ähnlich komplexen Duellen rechnen muss, wie auf dem Computer.  Genau das macht Wild Rift auch für den E-Sport sehr spannend. Egal ob Outplays im 1 gegen 1, intensives Kiting im Teamfight oder ein perfekt gesetzter Lee Sin Kick – Wild Rift erlaubt all diese und viele andere E-Sports Highlights, auf die wir uns jetzt schon freuen können.

Viewer-Experience

Die Zuseher dürfen sich daher wohl auf eine deutlich kompaktere und sehr actiongeladene Version von League of Legends freuen, die grafisch mit dem Original mithalten kann und nicht zuletzt aufgrund reibungsloser neuer Animationen das Maximum aus den mobilen Geräten herausholt. Zusätzlich ermöglicht das deutlich reduzierte Repertoire an Grundinhalten wie Champions und Items, einen deutlich angenehmeren Einstieg für Neulinge, egal ob für Spieler oder eben eSport Fans. Durch die verkleinerte Map und die Stärkung der einzelnen Lanes warten auf alle Zuseher spannende Fights und actionreiche, kurzweilige Games. Genau das, was man sich vom E-Sport wünscht.

Alle Infos zu League of Legends Wild Rift findet ihr hier.

LoL-Veteran und Caster Andreas Brandl