Finish him!
Fighting Games in Österreich

Fighting Games sind mit das älteste eSports Genre am Markt. Lange bevor man sich in Strategiespielen oder Shootern mit anderen Spielern messen konnte, wurde in den Arcades weltweit der beste Fighter gesucht. Doch was steckt hinter Streetfighter, Mortal Kombat & Co? Wir haben mit Georg „TheHatschka“ Hatschka über die FGC-Community in Österreich und die aktuellen Entwicklungen gesprochen.

Egal ob Combos, Charakter-Diversität oder Spielmechanik, es gibt viele Elemente, die ein gutes Fighting Game ausmachen. Seit SEGA 1976 „Heavyweight Champ” veröffentlicht hat, ist einiges passiert. Während die ersten Spiele noch in Arcades auf der ganzen Welt zu Hause waren, wurden immer mehr Spiele für Heimkonsolen wie den Commodore 64 oder ZX Spectrum entwickelt.

Neue Genrevertreter wie Street Fighter, Mortal Kombat und auch Tekken erblickten die Welt und begleiten uns bis heute. Fighting Games haben zwar durch den Hype von MOBAs, Shootern oder Battle Royale Spielen lange nicht mehr den Einfluss, den sie damals hatten, aber wie ein Boxer in der 15. Runde geben sie nicht auf.

Easy to understand, hard to master

Das Spielprinzip von Fighting Games ist an sich simpel. 2 Charaktere kämpfen, gewonnen hat, wer den Lebensbalken des Gegners zuerst geleert hat. Was einfach klingt, kann ganz schnell komplex werden. Jedes Spiel hat hier ganz spezielle Eigenheiten. Während es bei Tekken auf jeden Frame ankommt, müsst ihr bei Dragonball Fighter Z euer Kombo-Play beherrschen und wissen, wie euer Gegner darauf reagieren kann. Es braucht also viel Übung, um vom Newbie zum Fighting Game Profi zu werden. Also ran an die Fighting Sticks und Kombos üben.

(c) Viennality

Fighting Games in Österreich

In Österreich haben Fighting Games Tradition. Seit 2010 gibt es in Wien das Virutal Dojo Vienna – den Hotspot für alle Fans des Genres. In den Hallen des Dojos trainieren nicht nur die besten Fighter Österreichs, hier gibt es auch laufend Turniere, bei denen ihr euch gegen andere beweisen könnt. Apropro Turniere – Seit 2016 findet die Viennality statt, das größte Fighting Game Turnier Österreichs. Auch wir waren 2019 vor Ort und haben hinter die Kulissen geblickt. Die Videos gibt es auf A1Now.tv:

The Hatschka im Interview

#FGCisPUNKROCK – das liest man immer wieder, wenn man auf Social Media gleichgesinnte Fighter sucht. Was es damit auf sich hat und um die Fighting Games Community noch besser zu verstehen haben wir uns mit Viennality-Founder Georg „The Hatschka“ Hatschka zum Interview getroffen.

Was macht Fighting Games so besonders?

Bei Shootern oder MOBAs braucht man fast immer ein Team, damit man im eSports durchstarten kann. In Fighting Games geht es immer nur um dich und deinen Skill. Sie sind relativ einfach zu verstehen, weil das Spielprinzip immer gleichbleibt und daher auch für Neulinge leicht zugänglich. Der große Unterschied ist aber, dass es kaum Spiele gibt, die online eine große Playerbase haben. Die Community lebt von Offline Turnieren. Man trifft sich, tauscht sich aus und kämpft. Wenn man sich einen Namen machen will, reicht es nicht nur online gut zu sein. Du musst über den ganzen Globus reisen und bei Turnieren mitspielen. Es ist ein eigener Style, der sich über die Jahre entwickelt hat. Ich vergleiche das immer gern mit Pop und Punkrock. Wenn beispielsweise League of Legends wie Lady Gaga oder Katy Perry sind, sind Fighting Games wie Green Day oder Blink-182. Sie schwimmen zwar auch oben mit, aber vermitteln einen komplett anderen Lifestyle. Fighting Games sind alternativer und die Community viel enger miteinander verbunden. Daher kommt auch der Hashtag #FGCisPUNKROCK.

Wie bist du dazu gekommen Fighting Games zu spielen?

Ich habe in meiner Jugend eigentlich nichts anderes als Fighting Games gespielt. Damals vor allem noch Mortal Kombat 1 & 2 am SEGA gemeinsam mit meinem Cousin. Das hat meine Liebe zu den Games entfacht. Jahre später, als Mortal Kombat 9 released wurde, habe ich in meinem Freundeskreis viel gegen andere gespielt und immer gewonnen. Also habe ich entschieden auch mal bei einem Turnier mitzumachen. Dort habe ich dann zum ersten Mal gemerkt, wie schlecht ich eigentlich war und kein einziges Match gewonnen. Aber ich habe einige tolle neue Leute kennengelernt – unter anderem Christoph „ST9RM“ Mühlberger. Weil ich damals auch durch meine Band viel in der Eventbranche unterwegs war, hatten wir bald die Idee ein großes Mortal Kombat Turnier auf die Beine zu stellen. Das war die Geburtsstunde der Viennality, dem größten Mortal Kombat Turnier in Europa.

Welches Spiel spielst du hauptsächlich und welcher Charakter ist dein Main?

Ich bin seit meiner Jugend Mortal Kombat Spieler. Aktuell spiele ich auch hauptsächlich Mortal Kombat 11. Die Serie ist meiner Meinung nach grafisch das beste Fighting Game am Markt. Die Charaktere begleiten mich seit ich 12 Jahre alt bin. Jeder Charakter hat eine eigene Story, die sich über die Jahre immer weiterentwickelt hat. Egal ob ich einen Ninja spielen will, einen Schauspieler oder doch lieber einen Soldaten, Mortal Kombat gibt mir die Möglichkeit das zu machen. Ich selber spiele vor allem Scorpion, aber es gab in der Vergangenheit immer wieder Momente, wo dann den Charakter gewechselt habe. Das ist mir in Mortal Kombat 11 aber noch nicht passiert.

Welche Fighting Games werden in Österreich gespielt?

Vor allem die Klassiker werden in Österreich gespielt. Die größten Communities gibt es in Tekken, Street Fighter und Mortal Kombat. Durch den Anime Boom gibt es aber auch immer mehr japanische Fighting Games wie Dragon Ball Fighter Z, die auf vielen Turnieren vertreten sind. Wir versuchen bei der Viennality auch kleineren Spielen ein Spotlight zu geben und hier Turniere zu veranstalten. Da wir nicht so viele Ressourcen wie ein COMBO BREAKER haben, können wir entsprechend nur eine kleinere Zahl von Spielen unterbringen. Letztes Jahr haben wir z.B. das weltweit erste Mortal Kombat 1 Turnier auf der großen Bühne veranstaltet. Wir werden da auch in Zukunft versuchen, mehreren Spielen eine Chance zu geben.

Wo siehst du Fighting Games in 10 Jahren?

2019 haben wir mit der Viennality etwas geschafft, dass es so in eSports Österreich noch nie gab. Unsere Viennality Stage konnte weltweit in Mortal Kombat gespielt werden, bessere Promotion für das Event gibt es nicht. Das zeigt wie viel Potenzial Fighting Games haben. Sie sind sehr einsteigerfreundlich und werden dadurch bestimmt wachsen. eSports wird immer mehr anerkannt, das merken wir auch bei der Sponsorensuche für die Viennality, aber da ist eindeutig noch viel Luft nach oben.

Wir stehen aktuell vor einer neuen Konsolengeneration. Das bedeutet natürlich, dass viele Fighting Games neue Teile erhalten werden. Auch Mobile Gaming ist ein Thema, aber ich denke nicht, dass hier ein großer Durchbruch bevorsteht. Die Community ist gewohnt nebeneinander auf einem Bildschirm mit Controller oder Fighting Sticks zu spielen, da kann ein Smartphone nicht mithalten. Eine weitere Veränderung für die Szene könnte das Fighting Game von Riot werden. Da kommt es aber stark darauf an, wie die Community das annimmt.

Wie können sich neue Spieler mit der Community vernetzen?

Am besten einfach direkt zu den Veranstaltungen kommen und dort mit den anderen reden. Die Fighting Game Community empfängt neue Spieler immer mit offenen Armen. In Wien könnt ihr z.B. ins Virutal Dojo Vienna gehen, dort trifft sich MO-SO die Fighting Game Community, oder ihr besucht ein Event der FGC Barnight ein Turnierformat, dass durch Bars ins ganz Österreich wandert und dort kleine Events veranstaltet.

Kommuniziert wird aber vor allem über Discord Channels oder WhatsApp Gruppen. Wenn ihr dort beitreten wollt, kontaktiert am besten einen der Viennality oder Virtual Dojo Vienna Channels auf Social Media, wir leiten euch dann weiter.

Mit dem Doom Eternal Turnier im Vienna Reality Playground, habt ihr letzte Woche ein infernales Turnier abgeliefert. Gibt es auch schon Pläne für Fighting Game Turniere in der aktuellen Situation?

Mein vorrangiges Ziel bei Viennality und anderen Fighting Games Events, die ich veranstalte, ist, dass die Community eine sauleiwande Zeit hat und es ihnen an nichts fehlt. Deswegen haben wir uns auch entschlossen die Viennality 2020 aufgrund der aktuellen Lage abzusagen. Wir hätten unseren Besuchern einfach nicht das Feeling vermitteln können, das wir für sie geplant hatten. Aber das heißt natürlich nicht, dass es keine Turniere geben wird.

Mit der FGC Barnight haben wir im Pinchos in Wien vor Kurzem ein Tekken 7 Turnier veranstaltet. Es sind auch weitere Turniere in Bars in ganz Österreich geplant. Da sind wir bereits im Gespräch mit den lokalen Communities. Auch für Mortal Kombat Fans wird es bald etwas geben, bleibt gespannt. Details zu den Turnieren findet ihr auf unseren Viennality Social-Media-Kanälen.

#PLAYmoreFIGHTINGGAMES

Habt ihr auch Lust bekommen, euch virtuell mit anderen zu matchen? Dann schnappt euch euren Fighting Stick und besucht eines der vielen Turniere in Österreich. Damit ihr euch mit Hatschka oder der Crew von Viennality vernetzen könnt, findet ihr hier noch einmal alle Social Media Links.

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